Experten-Interview mit
Prof. Dr. Tjark Siefkes
Direktor Institut für Fahrzeugkonzepte
Lieber Prof. Siefkes,
unsere Fachtagung für neue Fahrzeug- und Werkstoffkonzepte, die wir seit 2017 unter dem prägnanten Akronym „WerkstoffPlus Auto“ als Veranstaltung des DLR kennen, findet am 16. und 17. Februar zum zwölften Mal statt. Was motiviert Sie als Institutsleiter, diese von Ihrem Vorgänger Horst Friedrich ins Leben gerufene Veranstaltung fortzusetzen?
Tjark Siefkes:
Persönlich ist es mir ganz wichtig, den Experten eine hochkarätige Plattform zum Austausch bereit zu stellen. Uns fehlen immens viele Fachkräfte und die WerkstoffPlus Auto bietet ein sehr gutes Forum zur Weiterentwickelung. Mit diesem Anspruch ist es uns letztes Jahr gelungen über 300 Teilnehmer zu begeistern. Mein spezieller Dank gilt dem Programmbeirat, der sich intensiv mit den Inhalten auseinandersetzt und die Ausrichtung der Veranstaltung prägt.
Die WerkstoffPlus Auto adressiert in ihrem Programm die relevanten Zukunftsthemen der Automobilbranche in Bezug auf Fahrzeugkonzepte, Karosseriestrukturen und auf Werkstofflösungen. Wo liegen aus Ihrer Sicht Handlungsfelder, um Autos in Zukunft noch besser zu machen?
Tjark Siefkes:
Mobilität benötigt sehr viel Energie in der gesamten Wertschöpfungskette. Energieeffizienz hat in den kommenden Jahren höchste Priorität. Wir arbeiten daher an Fahrzeugkonzepten, bei denen das Transportsystem und die verwendeten Fahrzeuge und somit die eingesetzten Ressourcen, effizienter und effektiver genutzt werden. Natürlich gehört dazu auch die Attraktivität neuartiger Fahrzeuge -sei es für den Güter-, als auch für den Personentransport- in jeglicher Hinsicht zu steigern.
Das DLR hatte sich zusammen mit dem Programmbeirat fest vorgenommen, die Tagung 2022 als Präsenzveranstaltung in der „Alten Reithalle Stuttgart“ abzuhalten. Nun fehlt erneut die Möglichkeit des persönlichen Netzwerkens. Wie schätzen Sie diese Entwicklung ein? Werden wir in Zukunft nur noch Online zu Fachveranstaltungen zusammenkommen?
Tjark Siefkes:
In der Zukunft wird es vor allem hybride Veranstaltungen geben. Auf diese Art und Weise wird man allen Interessierten gerecht. Auch die WerkstoffPlus Auto wird diesen Weg einschlagen. Wichtig ist, die digitalen Kommunikationsmittel noch stärker einzusetzen, so dass auf der WerkstoffPlus Auto persönliches Kennenlernen und Gespräche und Diskussionen während des Rahmenprogramms ermöglicht werden ohne die Menschen im Homeoffice auszugrenzen. Ich hoffe das wir dazu in 2023 neue Formate anbieten können.
Was wünschen Sie sich für die nun kommende Tagung?
Tjark Siefkes:
Ich wünsche mir vor allem innovative Vorträge, offene und bereichernde Diskussionen, sowie ein fachliches und herzliches Miteinander. Wenn die Freude und der Enthusiasmus bei den vorgestellten Innovationen überspringt, dann ergibt sich insgesamt ein guter Mehrwert für alle Teilnehmenden.
Ich freue mich auf die WerkstoffPlus Auto 2022!
Das Interview führte Herr Dr.-Ing. Elmar Beeh vom DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte